Marderschäden sind für jeden Autofahrer eine nervige Angelegenheit. Entweder zeigt das Fahrzeug verschiedenste Funktionsstörungen an oder lässt sich gleich gar nicht mehr starten. Das kostet Zeit und Nerven. Gerade im Frühsommer und im Herbst sind die Hauptsaisons für Marderschäden.
Was Sie darüber wissen sollten und wie Sie sich vor den kleinen Beißern schützen, erläutern wir Ihnen im Folgenden.
Familiengründung mit Folgen
Mit dem Juni beginnt auch die Paarungszeit der Steinmarder. Die Männchen sind dann besonders aggressiv und verteidigen ihre Revier, um den Weibchen zu imponieren. Dieses Verhalten spielt sich ungünstiger Weise auch ab und zu im Motorraum eines Fahrzeuges ab.
Im Herbst beginnt dann der Nachwuchs sein eigenes Revier zu suchen. Marder haben im Schnitt pro Jahr 3-4 Nachkommen und sie alle suchen als Einzelgänger ein eigenes Zuhause – was wiederum eine Gefahr für den Motorraum Ihres Fahrzeuges darstellt.
Marderschäden am Auto – teuer und gefährlich
Blitzschnell klettern die kleinen Nager auf ihrer Wohnungssuche in den Motorraum und verbeißen sich in den Kabeln. Im günstigsten Fall springt das Auto danach nicht an oder die Warnlampen im Cockpit weisen darauf hin, dass etwas nicht stimmt. In einem solchen Fall sollten Sie umgehend eine Werkstatt aufsuchen, um Schlimmeres zu verhindern. Sollten allerdings die Wärmeisolierung oder die Kühlwasserschläuche betroffen sein, kann der Motor überhitzen – mit schweren Folgeschäden bis hin zum Motorbrand.
Am häufigsten betroffen sind Zündkabel, Kühlwasser- und Scheibenwaschwasser-Schläuche, Faltenbälge an Antriebswellen und an der Lenkung, Stromleitungen, Dämmmatten und Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung. Da die Versicherung häufig zwar die direkten Marderschäden übernimmt – also den Austausch der zerbissenen Schläuche und Kabel bezahlt –, nicht aber für die Folgeschäden aufkommt, kann der ungebetene Gast nicht nur viel Ärger, sondern auch hohe Kosten verursachen.
Erste Hilfe – und dann?
Der sicherste Schutz vor diesen Schäden ist es, sein Fahrzeug jeden Abend an einem Ort abzustellen, zu dem kein Marder Zutritt hat. Wer also eine Garage besitzt, hat gute Chancen, ohne Marderschaden durch den Herbst zu kommen. Aber Vorsicht! Marder sind neugierig und echte Akrobaten: Auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf dringen sie auch in Häuser, Schuppen und Garagen ein, zwängen sich durch engste Löcher oder heben Dachziegel an, um sich Zutritt zu verschaffen.
So sollten auch Garagenbesitzer die Augen offen halten, ob sich Marderspuren am oder um das Fahrzeug finden lassen. Zum Beispiel: Kratzspuren, Pfotenabdrücke, Kot, Fellreste oder Essensreste im Motorraum oder am Fahrzeug. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie im ersten Schritt eine gründliche Außen- und Motorwäsche durchführen, um die gesetzten Duftmarken zu entfernen.
Mechanische Abwehr – die umweltschonende Alternative
Häufig wird empfohlen auf Marderabwehrsprays oder Ultraschallgeräte zurück zu greifen. Allerdings helfen diese Methoden nur für kurze Zeit und können zudem die Umwelt belasten. Die mechanische Abwehr ist da schonender. Viele Kabel und Schläuche lassen sich mit hitzebeständigen Ummantelungen aus Aluminium versehen, die Marder mit ihren Zähnen nicht durchbeißen können. Jedoch ist das nicht an allen gefährdeten Stellen möglich und sollte vom Profi ausgeführt werden.
Ein einfaches und beliebtes Mittel ist das Mardergitter. Es wird unter das geparkte Auto gelegt und soll die Tierchen durch den somit erzeugten löchrigen Untergrund abhalten. Allerdings ist so ein Gitter zu groß, um es immer im Kofferraum umherzufahren und eignet sich somit nur für Fahrzeuge, welche immer am Haus abgestellt werden.
Das Weidezaunprinzip – effektiv und ungefährlich
Schäden, die durch Marder verursacht werden, sind nicht nur ärgerlich, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar. Die Empfehlung des TÜV lautet, sich vom Profi eine Hochspannungsanlage mit Abschreckung nach dem Weidezaunprinzip einbauen zu lassen. Jeder kennt die Funktionsweise, der schon einmal einen Elektrozaun einer Kuhweide berührt hat: Ein durchaus unangenehmer, aber absolut ungefährlicher Stromschlag sorgt dafür, dass die Tiere fernbleiben. Das Gerät verbraucht nur sehr wenig Strom und kann problemlos mit der Fahrzeugbatterie bestrieben werden.
Finger weg von Fallen und Gift!
Der Steinmarder unterliegt dem Jagdrecht und darf von Laien nur vertrieben, nicht aber gejagt werden. Wer also mit fallen oder Gift gegen die Tiere vorgehen will, verstößt somit gegen das Gesetz. Außerdem würde schon bald der nächste Marder sein Glück versuchen oder Sie locken andere Tiere mit dem Köder an (wie Katzen), die dadurch ebenfalls unschöne Folgen durchleiden müssten.
Haben Sie also bereits Marderspuren an Ihrem Fahrzeug entdeckt oder möchten für die jetzige Saison im Herbst optimal vorsorgen, wenden Sie sich vertrauensvoll an unser kompetentes Serviceteam. Wir beraten Sie gerne zu all Ihren Fragen und Wünschen.
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