refuel-2157211_1920Eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein fremdes Fahrzeug von einem Mietwagenservice, Bekannten oder Verwandten – schnell kann es passieren, dass der falsche Tankschlauch im Fahrzeug landet. Doch auch die vielen kryptischen Namen der Anbieter wie V-Power, Excellium oder Ultimate stellen Autofahrer oft vor ein Rätsel. Jedoch ist nicht jede Falschbetankung gleich eine Katastrophe. Wir erklären, wie Sie retten, was Sie verzapft haben.

 

Benzin statt Diesel getankt?

Ist das schlimm? Ja, ist es.

Wer versehentlich Benzin statt Diesel in sein Fahrzeug tankt, muss unverzüglich handeln. Die Folge können schwere Motorschäden sein, die noch nicht einmal die Versicherung übernimmt.

Was können Sie jetzt machen? Auch wenn Sie nur einen kleinen Schwapp Benzin in einen Dieseltank gezapft haben, sollten Sie den Motor nicht mehr anlassen bzw. ausschalten und stehen bleiben. Sehen Sie in der Betriebsanleitung Ihres Autos nach: Bei einigen älteren Dieselfahrzeugen sind wenige Liter Benzin noch keine Katastrophe. Sollte dies auf Ihr Fahrzeug nicht zutreffen oder haben Sie vollgetankt, sollten Sie einen Pannendienst rufen.

Auch bei jüngeren Dieselfahrzeugen (mit Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerken) gehen Sie nach Herstellerangaben vor. Mit etwas Glück und wenn der Motor noch nicht mit falschem Sprit gestartet wurde, reicht manchmal schon das Abpumpen. Sollte der Motor bereits gestartet wurden sein, ist der Schaden leider oft sehr groß: Im schlimmsten Fall müssen Einspritzsystem und Pumpe komplett ausgetauscht werden – auch wenn der Motor nur kurz an war.

Diesel statt Benzin getankt?

Ist das schlimm? Unter Umständen.

Bei der versehentlichen Betankung mit Diesel statt Benzin kann es zu kleineren Motorschäden kommen.

Was können Sie jetzt machen? Lassen Sie den Motor nicht mehr an bzw. halten Sie an und schalten ihn aus. Die Betriebsanleitung Ihres Fahrzeuges gibt meist schon einen Einblick auf die Folgen, welche Ihr Irrtum haben kann. Wenn nicht, sollten Sie eine Werkstatt kontaktieren. In der Regel wird der Tank ausgepumpt. In wenigen Ausnahmefällen können Sie vorsichtig weiterfahren. Im schlimmsten Fall hat die Einspritzanlage Schaden genommen und Ihr Fahrzeug muss in die Werkstatt.

Benzin E10 statt Benzin E5 getankt?

Ist das schlimm? Teils – teils.

Nicht jedes Fahrzeug ist für E10 geeignet. Bei bestimmten Fahrzeugen kann die Betankung mit E10 zu ernsten Motorschäden führen.

Was können Sie jetzt machen? Prüfen Sie als Erstes, ob Ihr Fahrzeug für die Betankung von E10 geeignet ist. Diese Information finden Sie in den Hinweisen des Fahrzeugherstellers. Bei Warnungen des Herstellers, dass Ihr Fahrzeug nicht für E10 geeignet ist und Folgeschäden bei der Betankung von E10 auftreten können, sollten Sie direkt einen Pannendienst rufen. Jedoch ist die Verwechslung von E5 und E10 bei vielen Modellen unbedenklich. In diesem Fall reicht es aus, wenn Sie den Tank mit Super Plus (oder einem anderen Ethanol-armen Benzin) füllen, um ein akzeptables Mischverhältnis herzustellen. Sollten Sie vollgetankt haben, müssen Sie jedoch abpumpen.

Normalbenzin statt Super (Plus) getankt?

Ist das schlimm? Eigentlich nicht.

Bei der Verwechslung von Normalbenzin mit Super (Plus) kann eine verminderte Leistung bei der Weiterfahrt auftreten.

Was können Sie jetzt machen? Stellen Sie den Motor aus und sehen Sie in der Anleitung nach. Wenn Sie von Fahrten mit Höchstgeschwindigkeit und steilen Anfahrten absehen, müssen Sie das Normalbenzin nicht abpumpen und können bei moderater Geschwindigkeit weiterfahren. Sie sollten allerdings so bald wie möglich Super nachtanken.

Stoff X statt Sprit getankt?

Es kommt nicht häufig vor, aber es kann passieren: Sie befüllen Ihren Tank mit unbeschrifteten Kanistern, die mit allem außer Sprit gefüllt sind. Egal ob aus Opas Garage oder in Ihren eigenen vier Wänden – wenn Sie nicht wissen, ob Sprit im Kanister ist, lassen Sie am besten die Finger davon. Von explosivem Wasserstoffperoxid bis zum vergleichsweise harmlosen Wasser ist alles schon vorgekommen. Sollte es doch einmal passieren, seien Sie Vorsichtig und lassen Sie den Motor bei Zweifeln aus! Rufen Sie bei der Werkstatt Ihres Vertrauens an oder verständigen Sie den Pannendienst und lassen Sie den unbekannten Stoff entfernen, bevor etwas passiert.

Falschbetankung vorbeugen

Sein eigenes Auto kennen die Meisten gut genug, um zu wissen, welche Spritarten es verträgt und welche nicht. Vermeiden Sie Ablenkungen an der Zapfsäule, um nicht versehentlich zum falschen Schlauch zu greifen. Sind Sie mit einem fremden Fahrzeug unterwegs, sehen Sie bei Zweifeln in der Betriebsanleitung nach. Auch im Tankdeckel ist im Normalfall ein Aufkleber angebracht, welcher Ihnen sagt, was Sie in den Tank füllen dürfen. Seien Sie bei Ersatzkanistern immer vorsichtig und befüllen Sie den Tank nur mit deren Inhalt, wenn Sie sich sicher sind, was darin ist.

Sollte doch einmal etwas schiefgehen, sind wir mit unseren Werkstattprofis gerne für Sie da und helfen Ihnen schnellstmöglich weiter. Rufen Sie uns im Zweifelsfall an – dumme Fragen gibt es nicht. Und wenn es doch schon zu spät sein sollte, stehen wir Ihnen mit unserem Pannendienst natürlich gerne zur Seite.